Die letzten Tage in Bayern

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Durch das schöne Frankenland ...

... Matthias wurde am Abend von seiner Freundin mit dem Auto abgeholt und stand am nächsten Morgen um kurz vor acht mit einer Kanne Kaffee und einer Tüte voller Brötchen vor meinem Tipizelt. Allzuviel Zeit für ein ausgiebiges Frühstück hatten wir nicht, denn wir waren um 10 Uhr mit Barbara in Sommerach verabredet. Aber wir hatten noch genug Zeit, dass mir Matthias noch den ersten Duty Free Shops Deutschlands zeigte. In Marktbreit gibt es ein Haus, das außerhalb der Stadtmauer steht, und hier konnte man im Mittelalter Güter kaufen, die günstiger waren als innerhalb der Mauer, wo die Händler - wie bereits erwähnt - eine Gebühr zahlen mussten.

Duty Free Shop Marktbreit

Mit 15 Minuten Verspätung kamen wir in Sommerach an, und Barbara wartete bereits auf uns. Zuerst ging es auf die Maininsel (der Main macht hier eine Schleife, und da es noch einen Kanal gibt, entstand eine Insel), auch Weininsel genannt, denn eine der bekanntesten Weine Frankens kommt von dieser Insel. Barbara meinte zu Beginn des Tages bereits, dass sie ein paar Überraschungen vorbereitet hatte. Und so staunte ich nicht schlecht, als wir am Weingut Divino ankamen und bereits erwartet wurden, um eine Führung durch das Weingut zu bekommen. Es ging zunächst in den Keller, wo Wein im Wert von fast einer Millionen Euro in Holzfässern lagert. Natürlich durften wir uns auch durchprobieren (super lecker!) allerdings spürte ich dann bei der dritten Verkostung mittags um 11:30 Uhr schon den Alkohol. So verließen wir den Keller, um noch über die Weinberge zu fahren bis zu einem Aussichtspunkt. Wir folgten dem Main weiter in Richtung Norden und setzten gelegentlich mit der Fähre auf die andere Seite über.

Zusammen mit Matthias und Barbara

Wir fuhren bis Schweinfurt und besuchten meinen Partner Haibike. Am Abend unternahmen wir noch einen After-Work-Ride und trotz kalter Temperaturen waren wir immerhin zu fünft. Mit dabei auch Carlo und seiner Freundin, bei denen ich auch zur Übernachtung eingeladen war. Carlo ist Mitglied im Slow-Riders-Mofa-Club mit eigenem Logo und Lederjacke, Clubhaus und alles, was eine waschechte „Rockergang“ so braucht. Manche fanden das wohl nicht so lustig, und so mussten sie bei den Gremium MC (einem echten Rockerclub – drittgrößter in Deutschlands nach den Bandidos und Hells Angels) vorstellig werden. Dort wurde dann entschieden und abgestimmt, ob es noch eine weitere Rockerbande in der Region geben dürfe. Anscheinend waren dann Mofas doch keine ernste Konkurrenz und der Slow-Riders-Mofa-Club hatte auch den Segen gewaltbereiter Harley Fahrer.

Abends bei Carlo

Carlo kochte eine leckere Rind-Gemüse-Pfanne, und wir köpften noch den Secco, den ich auf der Weinführung geschenkt bekommen hatte. Ich bekam in der unteren Etage mein eigenes Zimmer mit Bad und WC. Da die beiden bereits sehr früh zu arbeiten beginnen, war ich in der Früh alleine im Haus. Es ehrt mich sehr, wenn mir so viel Vertrauen entgegengebracht wird, dass man mich auch alleine im Haus lässt. Überhaupt wollte ich an dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön aussprechen für all die tollen Begegnungen und eure klasse Unterstützung. Ohne euch, wäre dieses Projekt nicht möglich,und ich bekomme viel mehr Feedback als ich es mir jemals hätte erträumen können. DANKE!!!

Nyon sagte mir 57,5 km bis nach Münnerstadt und ich freute mich nach den langen Tagen zuvor auf einen lockeren Ausflug. Zu meiner Überraschung wurde es dann sehr hügelig und die knapp 60 km wurden anstrengender als zuvor gedacht. Zumal ich in Münnerstadt bereits meinen nächsten Termin hatte. Ich war von Ralf und Tanja eingeladen worden, die Nacht bei ihnen zu verbringen. Ralf arbeitet bei der Telekom und ist zusammen mit Thomas (der für den Tag nach Münnerstadt kam um mitzuradeln) für mein GPS-Livetracking verantwortlich. Um 15 Uhr wurde wir dann vom Bürgermeister und der örtlichen Presse empfangen und bekamen eine Stadtführung. Besonders fasziniert hat mich der handgeschnitzte Riemschneider Altar. Riemschneider hat insgesamt nur zwei Altare geschnitzt.

Empfang in Münnerstadt

Wettermäßig hatten wir Glück und blieben trocken, allerdings ging die Temperatur deutlich nach unten. Am nächsten Morgen war es dann richtig kalt, auch tagsüber überschritt das Thermometer nicht die Acht-Grad-Hürde. Also Handschuhe, Kapuze und zwei Jacken angezogen, einzig die Füße wollten nicht richtig warm werden. Ich hatte einen Tag ohne festen Termin und so ich fuhr ganz gemütlich durch das hügelige Nordbayern weiter in Richtung Thüringen.

Der nächste Termin war tags darauf um 10:00 Uhr, und so fuhr ich knapp 70 km, bis ich langsam müde wurde. Laut Wetterbericht ging es in der Nacht runter auf den Gefrierpunkt, und so suchte ich mir eine kleine Pension in Tann. Das Schöne am Radreisen in Deutschland ist, dass ich jederzeit für 30-40 € eine Pension oder fahrradfreundliches Hotel finde, wobei das Frühstück meistens schon inbegriffen ist.

11. Mai: 68,9 km / AVG 18,4 km/h / Max 53 km/h

12. Mai: 88 km / AVG 17,7 km/h / Max 37 km/h

13. Mai: 65,3 km / / AVG 19,7 km/h / Max 51 km/h

 

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