Weiter geht`s nach Erfurt

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Zu fünft radelt es sich am Schönsten ...

... Am nächsten Tag traf ich bereits meine nächsten Mitfahrer in Bad Langensalza am Bahnhof. Rosi und Kathrin aus Erfurt. Rosi ist Schnapsverkäufer wie er selbst sagt oder anders ausgedrückt er hat eine Bar in der Innenstadt (Tikolor, hingehen und hallo sagen, wenn ihr in der Nähe seid). Hier bin ich letzten Winter mit meinem Australienvortrag aufgetreten, und als ich ihm von meinen Deutschlandplänen erzählt habe, hatte er damals schon sofort zugesagt mitzukommen. Kathrin ist Stammkundin bei Rosi und war damals ebenfalls bei meinem Vortrag dabei und sagte auch sofort zu, mir etwas vom schönen Thüringen zu zeigen. Auf dem sehr malerischen Unstutradweg ging es bis nach Erfurt. Wir mussten uns ein wenig spurten, denn Rosi hatte eine Trambahn-Stadtführung organisiert.

Auf dem Weg nach Erfurt

Noch kurz das Gepäck und Rad bei Rosi zu Hause verstaut und dann ging es mit der Tram zwei Stunden durch die Stadt. Verpassen sollte man in Erfurt auf keinen Fall den Dom, den kleinen Berg mit herrlichem Blick über den Domplatz und die Stadt, sowie die Krämer Brücke, mein absolutes Highlight der Stadt. Die Krämerbrücke ist die längste (150m) bebaute und bewohnte Brücke nördlich der Alpen. Auf der Brücke gibt es jede Menge kleine Shops und Geschäfte, die ihre selbstproduzierten Waren zum Kauf anbieten. Gerade am Abend bietet die Gegend rund um die Brücke ein einmaliges Ambiente. Als Münchner muss ich es noch loswerden, direkt neben der Brücke gibt es eine Augustinerwirtschaft mit Biergarten. Für alle Nicht-Münchner, Augustiner ist eine lokale Biermarke, die mittlerweile sich auch nördlich der Donau ausbreitet.

Der Dom am Abend

Krämerbrücke Erfurt

Rosi wohnt direkt am Dom und von seinem Balkon aus, kann man mit einem Kaffee in der Hand dem quirligen Treiben auf dem Platz zusehen. Nach einem gemeinsamen Abendessen, ging es bald ins Bett, denn wir wollten am nächsten Tag zeitnah starten.

Unser Reisegruppe vergrößerte sich am nächsten Tag von drei auf fünf Mitfahrer. Neben Rosi und Kathrin waren auch noch Caro (Rosis Freundin) und Henri (gemeinsamer Sohn) mit dabei. Henri war noch nicht mal ein Jahr alt und somit mein jüngster Mitfahrer auf dieser Reise, die Chancen stehen gut, dass er diesen Titel bis zum Ende der Reise behalten wird.

Zusammen mit Henri

Von Erfurt folgten wir dem Radweg „Städtekette“ bis nach Weimar, wo wir einen Kaffeestopp einlegten und für das Abendessen einkauften. Trotz Anhänger, in dem Henri saß, kamen wir sehr flott voran. Caro und Henri fuhren bereits vor zum Campingplatz in Ettersburg, während der Rest von uns sich auf den Weg zur Gedenkstätte Buchenwald machten.

5er Gruppe und gute Stimmung

Das frühere KZ auf dem Ettersberg war das größte auf deutschen Boden, zwischen 1937 und April 1945 waren hier 266.000 Gefangene inhaftiert, ca. 56.000 verloren hier ihr Leben. Besonders die Genickschussanlage (Gefangenen wurde eine Untersuchung vorgegaukelt, beim vermessen der Körpergröße, wurden sie von hinten durch einen Spalt in der Wand erschossen) und die Verbrennungsöfen, gaben mir einen Schauer bis auf`s Mark. Aber auch dieser düstere Teil unserer Geschichte gehört zu Deutschland dazu und ich finde es wichtig, Gedenkstätten wie Buchenwald oder Dachau zu besuchen, um sich klar zu machen, was damals bei uns passiert ist und dafür zu sorgen, dass es nicht wieder passieren wird ...

Verbrennungsöfen Buchenwald

16. Mai: 77,2 km / AVG 18,3 km/h / Max 52,3 km/h

17. Mai: 62,8 km / AVG 19,1 km/h /Max 54 km/h

 

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